Cad/Cam gefertigtes Zirkonoxid

Hitzeschilde im Space Shuttle, Bremsscheiben im Porsche oder künstliche Hüftgelenke in der Medizin – überall kommt ein ganz besonderer Werkstoff zum Einsatz: Zirkonoxid, eine extrem leistungsfähige Keramik. Ein Werkstoff, wie geschaffen für den Einsatz in der Dental-Technik Natürlich weiß, bioverträglich und hochfest. Mit cercon smart ceramics können Sie Ihren Patienten nun Kronen und bis zu siebengliedrige Brücken für den Front- und Seitenzahnbereich aus Zirkonoxid-Vollkeramik anbieten. Und dies zu einem äußerst attraktiven Preis.

 

Indikationen:

Vollkeramische Restaurationen auf Basis von Yttriumoxid-stabilisiertem Zirkonoxid, die mit dem Cercon-System gefertigt werden, sind bislang für die folgenden Indikationen freigegeben:
 

 Einzelkronen
 3-gliedrige Brücken
 4-gliedrige Brücken
 5 - 7- gliedrige Brücken mit max. 47 mm anatomische Länge

 

Präparationsempfehlungen:

Nicht geeignet: Tangentialpräparation und Stufenpräparation mit Anschrägung
Die Präparationsempfehlungen für Cercon-Restaurationen orientieren sich an den bekannten Empfehlungen für Vollkeramiksysteme. Entsprechend sind die Tangentialpräparation und die Präparation einer Stufe mit Anschrägung nicht geeignet für Zirkonoxidrestaurationen, da beide Präparationsformen zu dünn auslaufenden, frakturgefährdeten Rändern führen.

Empfehlenswert: Hohlkehle oder Stufe mit innen gerundeter Kante
Als Präparationsformen sind geeignet:
 ausgeprägte Hohlkehle (90°)
 Stufenpräparation mit innen gerundeter Kante

Zirkuläre Schnitttiefe 1,0 mm
Für das Finieren der Präparation ist der Einsatz von rotierenden Instrumenten mit einer mittleren Körnung von 30 µm zu empfehlen. Die Mindestwandstärke der Zirkongerüste beträgt 0,4 mm, der minimale zervikale Platzbedarf für die Verblendung beträgt 0,6 mm, sodass eine zirkuläre marginale Schnitttiefe von 1,0 mm anzustreben ist. Aufgrund der lichtoptischen Datenerfassung muss die Präparation einen ausreichenden Konuswinkel besitzen. Ein Konuswinkel von 2 x 3° ist ideal. Alle Übergänge von den axialen zu den okklusalen bzw. inzisalen Flächen sind zu runden. Andernfalls ist eine frästechnische Umsetzung der Gerüstform nicht möglich.


Seitenzahnrestaurationen:

Okklusaler Substanzabtrag: 1,5 mm
Für Restaurationen im Seitenzahnbereich muss okklusal eine minimale Schichtstärke der Verblendkeramik von 1,0 mm gewährleistet sein. Aufgrund der minimalen Gerüstwandstärke von 0,4 mm ist im Bereich der Okklusalflächen ein Substanzabtrag von 1,5 mm anzustreben. Der Konuswinkel der korrespondierenden axialen Flächen soll 3° bis 4° betragen. Die Übergänge zwischen den axialen Wänden und der okklusalen Fläche sind zu runden.

Festlegung der Einschubrichtung
I
nsbesondere bei Brückenkonstruktionen ist bei der Festlegung der Einschubrichtung darauf zu achten, dass alle korrespondierenden Stumpfflächen der Brückenpfeiler einen Konuswinkel von mindestens 6° aufweisen. Sehr steile Flanken erscheinen im Scanvorgang als Senkrechte, die von der Software nicht exakt abgebildet werden kann.

Vereinfachtes okklusales Relief
Das okklusale Relief soll eine vereinfachte Form der Kaufläche darstellen. Ein Öffnungswinkel der okklusalen Fläche von 120° bis 140° gewährleistet eine exakte Reproduktion der Restaurationsinnenflächen während des Fräsvorgangs.


Frontzahnrestaurationen:

Die Präparation für Frontzahnrestaurationen richtet sich nach den bereits erwähnten allgemeinen Präparationsregeln: Neben einer zirkulären Schnitttiefe von 1,0 mm an der Präparationsgrenze ist ein Konuswinkel der axialen Wände von 6° bis 8° sicherzustellen. Die Übergänge zwischen den axialen Flächen und den palatinalen sowie inzisalen Flächen sind zu runden (minimaler Radius 0,4 mm).

Breite der inzisalen Kante
Vor allem aus ästhetischen Gesichtspunkten soll der inzisale Abtrag 2,00 mm betragen. Die minimale Breite der inzisalen Kante in vestibulo-oraler Richtung muss 0,9 mm betragen, um eine exakte Reproduktion der internen Gerüstflächen durch die Fräseinheit zu gewährleisten.

 

Befestigung:

Vorbereitung
Die Befestigungsflächen der Cercon-Restaurationen sollen vor dem Einsetzen gestrahlt werden (Aluminiumoxid, 110 µm, 3-4 bar). Durch die Aufrauung der Oberfläche entsteht ein verbesserter Haftverbund bei der konventionellen und der adhäsiven Befestigung.

Konventionell oder adhäsiv?

Für die konventionelle Befestigung sind sowohl Zinkphosphat- als auch Glasionomerzemente geeignet. Eine spezielle Konditionierung der Stumpfoberfläche ist bei der konventionellen Zementierung nicht erforderlich. Nach den vorliegenden Untersuchungen sind konventionelle Dualzemente nicht für die adhäsive Befestigung geeignet. Im Laborversuch konnte mit diesen Produkten kein dauerhafter Verbund erreicht werden.
Für die adhäsive Befestigung von Cercon-Restaurationen können beim derzeitigen Kenntnisstand die Produkte Panavia 21 und Panavia F empfohlen werden.

Eine provisorische Befestigung von Cercon-Restaurationen ist mit jedem provisorischen Zement möglich (z.B. Temp Bond, Kerr GmbH, Karlsruhe). Ist eine spätere adhäsive Befestigung der Restauration geplant, empfiehlt sich die Verwendung eines eugenolfreien provisorischen Zementes.

 

Das Verfahren:

Zunächst wird das Modell für die Krone oder das Brückengerüst im zum System gehörenden Cercon-Eye gescannt. Hierbei werden die präparierten Stümpfe, die benachbarten Zähne und Antagonisten erfasst.  Am Computer wird das Gerüst virtuell konstruiert. Anhand der gewonnen Daten wird das Objekt aus dem Rohling gefräst, die Krone bzw. das Gerüst grob ausgearbeitet und anschließend im Ofen über Nacht durchgesintert. Nach dem Sintervorgang wird unter Wasserkühlung nachgearbeitet und später mit einer speziellen Zirkonoxidkeramk (Cerconceram) verblendet.

 

Ästhetik und Kompatibilität:

Mit der Hochleistungskeramik Zirkonoxid kommen wir den Wünschen und Bedürfnissen einer stetig wachsenden Zahl moderner Patienten, Zahnärzte und Zahntechniker entgegen. Denn neben seiner enormen Festigkeit entspricht Zirkonoxid ganz natürlich den höchsten Anforderungen hinsichtlich Ästhetik und Biokompatibilität. So ergänzen sich Gerüst Cercon base und Verblendkeramik cercon ceram zu einer nahezu zahnidentischen Einheit mit hervorragenden Eigenschaften, auch hinsichtlich Transluzenz und Lichtdynamik.

 

Festigkeit:

Zirkonoxid verfügt über faszinierende Qualitäten, die es bereits zur ersten Wahl in verschiedensten Anwendungsbereichen der Industrie, aber auch in der Medizin – etwa als hochfeste Grundlage für künstliche Hüftgelenke – haben werden lassen. Einem Riß beispielsweise setzt dieses Material durch mikrostrukturelle Umwandlung des Kristallgefüges automatisch einen starken Widerstand entgegen, so dass Cercon der Ausweitung eines Risses entgegenwirkt. Zudem besitzt Zirkonoxid als einzige von allen hochfesten Strukturkeramiken eine so hohe Festigkeit, dass die im Seitenzahnbereich auftretenden Kaukräfte von 800 bis 900 Newton zuverlässig ausgehalten werden.